Vor fast zwanzig Jahren erschien der erste Bildband von Peter Kühn über das Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Ein Thema, das ihn bereits vorher häufig beschäftigt hatte und das ihn auch danach nie wieder loslassen sollte.
Ihn, den Fotografen, der schon von seinem Atelier aus den Blick auf das Georgium und damit auf einen besonders schönen Teil der Dessauer Parkanlagen werfen kann, trieb es immer wieder hinaus in diese Kulturlandschaft, die längst von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde.
Wie kaum einem anderen gelang und gelingt es Peter Kühn, über die Jahreszeiten die Atmosphäre von Oranienbaum, Mosigkau, Luisium, Sieglitzer Berg, Georgium, Großkühnau und natürlich Wörlitz selbst einzufangen. Mit jedem Bild wird deutlich, dass er dieser begeisternden Inszenierung in Natur mit seiner Fotografenkunst gewachsen ist, wird spürbar, wie sehr er sich diesem Gartenreich verbunden fühlt, dass er in ihm lebt.
Die Dessau-Wörlitzer Anlagen und die nun in einem Prachtband vereinigten Bilder Peter Kühns haben eines gemeinsam – sie faszinieren in ihrer Schönheit, machen süchtig und ermöglichen wenigstens kurzzeitig, an ein Paradies auf Erden zu glauben ...
Hermann von Pückler-Muskau: Autor, Gartenschöpfer, Reisender, Adliger im Schuldenstand, Ehemann, berüchtigter Liebhaber, zu seinen Lebzeiten und damit lange vor Entstehung der Yellow-Press schon weit über die Grenzen der deutschen Lande hinaus Gesprächsthema – nicht nur in künstlerischen Zirkeln.
Sein intensiv geführtes Leben und sein herausragendes Wirken sollten den 1785 in der Lausitz Geborenen zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts machen.
Mehr und mehr erfährt sein Werk, das gartenkünstlerische wie das literarische, wieder die Einschätzung, die ihm zusteht: als eines von zumindest europäischem Rang. Wobei die Aufnahme des Muskauer Parks in die Welterbeliste der UNESCO belegt, dass des Fürsten Leistungen inzwischen auch weltweite Anerkennung finden.
Norbert Eisold erzählt vom Leben und Wirken Pücklers. Den Schwerpunkt setzt er dabei auf das künstlerische Werk: etwa auf die Andeutungen über Landschaftsgärtnerei,die als eine Bibel für Gartenschöpfer gelten. Zumal man noch heute die Umsetzung der Theorie in die Praxis bewundern kann.
Muskau, Branitz und Babelsberg gehören neben Dessau-Wörlitz und Lennés Potsdam zu den herauragenden Beispielen englischer Gartenkunst auf dem europäischen Kontinent, sind verwirklichte Träume von einem Naturideal, wie man sie selbst in Großbritannien selten findet.
In den letzten 20 Jahren hat sich Mecklenburg-Vorpommern zu einem Zentrum der Gartenkunst entwickelt. Alte Bauernhöfe, renovierte Schlösser, traditionsreiche Gutshäuser – sie alle bieten eine ideale Kulisse für Gärten und Parks der besonderen Art.
Deren schönste werden nun erstmals ausführlich in einem Reiseführer vorgestellt. Katja Gartz ist seit Jahren in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs, besucht Gärten, unterhält sich mit ihren Schöpfern, weiß, wo paradiesisch wirkende Welten zu finden oder am Entstehen sind. Knapp 50 Anlagen hat sie ausgewählt und präsentiert diese in Wort und Bild. Wobei sie die Atmosphäre einzufangen weiß, die von jedem der lebenden Kunstwerke ausgeht. Vom gerade mit dem britischen Green Flag Award ausgezeichneten Garten in Marihn bis hin zum repräsentablen Park in Ludwigslust, vom faszinierende Sichtachsen bietenden Gutspark in Wesselstorf bis zur im englischen Stil gehaltenen Anlage in Kittendorf, vom Rosengarten in Groß Siemen bis zu dem des Künstlers Otto Niemeyer-Holstein in Koserow auf Usedom. Wobei nicht nur die Anlagen porträtiert, sondern auch deren Schöpfer vorgestellt werden.
Trendthema Gartentourismus: Mit dem informativen Reiseführer Mecklenburg-Vorpommerns schönste Gärten und Park entdecken.
Es gibt nur wenige Orte, an denen so einfach und unmittelbar barockes und fürstliches Lebensgefühl zu erlangen ist wie im Großen Garten von Hannover. Für jedermann. Denn seit kurfürstlichen Zeiten ist der Besuch allen erlaubt. Eine markante Steintafel am Eingang erklärt seit 1777 die Regeln, zum Beispiel: »keine statüen und andere frey stehende sachen zu beschädigen/nicht nach den schwänen zu werfen/keine hünde mit in den garten zu nehmen«.
Heute sind die Herrenhäuser Gärten ein insgesamt 135 Hektar großes Gesamtkunstwerk, ein lebendiges Gartenkunstmuseum aus eben dem Großen Garten (Barock), dem Berggarten (Botanik), dem Georgen- und dem Welfengarten (Landschaft) – unverbildete Natur einerseits mit den gebauten Weltarchitekturen eines Arne Jacobsen und der universellen Spiritualität der Kunst von Niki de Saint Phalle andererseits. Seit Frühjahr 2013 sind die Herrenhäuser Gärten um eine Attraktion reicher: das wieder errichtete Schloss im Großen Garten. Diesem widmet sich der Band ausführlich in einem gesonderten Kapitel.
Zahlreiche, atmosphärisch dichte Fotografien, die von einem unterhaltsam zu lesenden und gleichzeitig informativen Text begleitet werden.
Das Herrenhausen-Buch!
There are only a few places where a feeling for royal life in the Baroque era can be easily and directly experienced as in the Great Garden in Hannover.