
Kiesow, Gottfried
Gottfried Kiesow (geboren 1931 in Landsberg an der Warthe, gestorben 2011 in Wiesbaden) studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie. 1985 gehörte Gottfried Kiesow zu den Initiatoren der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, deren Vorsitzender er seit 1994 war. Vehement setzte er sich für den Erhalt bedeutender Bauwerke ein, wobei die Backsteingotik einen Schwerpunkt seiner Arbeit darstellte. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz und war Ehrenbürger mehrerer Städte, darunter Wismar, Stralsund und Wiesbaden, für dessen Aufnahme in die UNESCO-Welterbe-Liste er sich einsetzte.
Backsteingotik
24,99 €
Sie bestimmen die Silhouetten vieler Städte und Dörfer Mecklenburg-Vorpommerns, stehen für Bürgerstolz, wirtschaftlichen Aufschwung, Selbstbewusstsein, sind Anziehungspunkte bis in die heutige Zeit geblieben – die Bauten der Backsteingotik; Bauten, die zu den kunsthistorisch bedeutendsten in Nordeuropa zählen, die wesentlich dazu beigetragen haben, dass Städte wie Stralsund, Wismar und Lübeck in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden.
Gottfried Kiesow, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und profunder Kenner der nordeuropäischen Backsteinkunst, sowie Thomas Grundner, einer der wichtigsten Landschafts- und Architekturfotografen in Deutschland, machen sie erlebbar: die Faszination, die von den Zeugnissen der mittlerweile über 500 Jahre zurückliegenden Epoche noch heute ausgeht.
Sie stellen sie vor, die Höhepunkte sakraler Baukunst wie Münster und Klosterbezirk zu Bad Doberan, St. Nikolai und die im Wiederaufbau befindliche Georgenkirche in Wismar, den Dom zu Schwerin, Rostocks St. Marien und St. Petri, St. Nikolai und St. Marien in Stralsund, Kloster Eldena und die Greifswalder Marienkirche, Dorfkirchen, aber auch Beispiele profaner Architektur – Rathäuser, Stadtmauern und -tore, Kaufmannshäuser – vervollständigen das Bild.
Wobei es den Autoren nicht nur darauf ankommt, die Bauwerke einzeln und in ihrem kunsthistorischen Zusammenhang darzustellen, sondern auch auf Hintergründe aufmerksam zu machen: die Technik beispielsweise, die bei der Fertigung des Backsteins angewandt wurde und zu dessen schneller Verbreitung beitrug, die Entwicklung der Schmuckformen, die im europäischen Kontext zu sehen ist, oder die wirtschaftlichen Bedingungen – machte doch erst der mit der Gründung der Hanse einsetzende ökonomische Aufschwung die gewaltigen Anlagen möglich.
Ein ebenso informativer wie anschaulicher Band über ein einzigartiges kunsthistorisches Erbe Mecklenburg-Vorpommerns.