Susanne Bliemel, geboren 1968 in Schwerin, studierte Germanistik und Slawistik in Güstrow, Odessa und Greifswald. Sie arbeitete 25 Jahre als begeisterte Sprach- und Literaturlehrerin, insbesondere für das Niederdeutsche. Sie war Beauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Niederdeutsch und Heimat und sammelte vielfältige Erfahrungen in der Bildungs- und Kulturpolitik. Sie lebt heute als freiberufliche Autorin, Übersetzerin, Sprach- und Kulturvermittlerin in Mecklenburg und moderiert seit 2001 im NDR 1 Radio Mecklenburg-Vorpommern den plattdüütschen Radiotalk „De Plappermœhl". Für ihr vielfältiges Engagement für die niederdeutsche Sprache wurde ihr 2020 der Fritz-Reuter-Preis der Carl-Toepfer-Stiftung Hamburg verliehen.
Dieser plattdüütsch-poetische Band feiert das Jubiläum des Jahres 2020: Dreißig Jahre deutsche Einheit. Erzählt werden skurrile und anrührende Geschichten aus dem Leben von drüben und drüben, von hier und anderswo, von Menschen, Bananen und Säuen, von Liebe und Hasch, Flucht und Sägen. Wie war es in den Siebzigern in Bremen jung und wild zu sein und was hat das alles mit Grabow zu tun? Amsterdam 1990 – ein Traum wird dank panamagrüner Trabant-Limousine 601 LX wahr ... doch warum riecht das so merkwürdig? Mit scharfem Blick wird vom Personalkontor Birkenspeer, Hansen & Quast und deren genialen Geschäftsideen aus dem Lübecker Reiherstieg berichtet – und von vielen anderen bewegenden Ereignissen ...
Wie im alten Sprichwort, in dem es heißt: "Wat den ein' sien Uhl, is den annern sien' Nachtigall", liegen die Dinge manchmal in den Augen des Betrachters. So können aus hässlichen Entlein die schönsten Schwäne werden und scheint eine Lage hoffnungslos, muss sie es noch lange nicht sein. Die neuen Geschichten von Susanne Bliemel erzählen davon, wie sich alles verwandeln kann, mit Liebe, Witz und Phantasie.
Rostock im Jahr 1350: In diesem Frühjahr ist der kleine Kaspar Quast zehn Jahre alt geworden und darf nun endlich als Schiffsjunge mit seinem Vater Kapitän Asmus Quast an Bord der Handelskogge „Anna Maria Sophia" mitsegeln. Auf der Kogge findet Kaspar einen blinden Passagier: Die Klabauterkatze Käthe. Käthe hat sich heimlich an Bord geschlichen, weil sie auf der Suche nach dem gelobten Sushi-Land ist, in dem die Katzen verehrt werden wie die Götter und so viel rohen Fisch bekommen, wie sie essen können. Das zumindest hat ihr die Lachmöwe Ridibundus erzählt – die sich selbstverständlich bestens in der Welt auskennt, obwohl sie genau wie Kaspar und Käthe noch nie den Rostocker Hafen verlassen hat. Gemeinsam erleben die beiden eine abenteuerliche Schiffsreise auf der Ostsee.
Der plattdeutsche Text wird von hochdeutschen Erläuterungen begleitet.
Die Hansestadt Rostock im Jahr 1350: Kaspar Quast lebt mit seiner Familie am Rostocker Hafen. Sein Vater Asmus Quast ist Kapitän der Handelskogge »Anna Maria Sophia«. Kaspar, gerade zehn Jahre alt geworden, darf endlich als Schiffsjunge mit an Bord auf große Fahrt. Auf der Kogge findet er zufällig eine blinde Passagierin: die Klabauterkatze Käthe. Sie hat sich heimlich an Bord geschlichen, weil sie auf der Suche nach dem gelobten Sushi-Land ist, in dem Katzen verehrt werden wie Götter ... Und so beginnt eine abenteuerliche Schiffsreise über die Ostsee mit der Revaler Katzenbande, Piraten und unermesslichen Schätzen!Eine spannende Geschichte für Kinder vom Kindergartenalter bis zur Orientierungsstufe, in plattdeutscher Sprache so verfasst, dass die Annäherung an das Niederdeutsche gelingt. Das gleichnamige Kinderbuch »Kaspar un de Klabauterkatt«, mit Illustrationen von Peter Bauer und Worterläuterungen versehen, ist bei Hinstorff bereits in zweiter Auflage erschienen.
Seit 2021 schreibt und spricht Susanne Bliemel wöchentlich für „Plattdütsch an’n Sünndag“ bei NDR 1 Radio M-V „Nieges ut Hoppenhagen“. Sie zeichnet dabei in den platt-düütschen Geschichten ein Bild von einer bunten und heutigen Dorfgemeinschaft. Hoppenhagen ist überall: da, wo Menschen zusammenleben, als Nachbarn und Freunde, wo die Feuerwehr das Osterfeuer entzündet und zu Weihnachten die Kita-Kinder den Baum in der Dorfmitte schmücken. Hoppenhagen ist da, wo Traktoren tuckern, Tomaten wachsen, wo die Leute ihrer Arbeit nachgehen und einer vom anderen immer etwas mehr weiß, als gesagt werden muss. Und alles, was geschieht in dieser kleinen, großen und zutiefst norddeutschen Welt, erzählt dieSusanne Bliemel mit Humor und Liebe und bei Streit folgt das reinigende Gewitter. Denn nach zwei Minuten Radiozeit in der Sendung „Plattdütsch an’n Sünndag“ auf NDR1 Radio MV hat jemand aus Hoppenhagen eine lütte Lebensweisheit parat: Mål so seggen …
Nun ist es ja so, dass es in Mecklenburg-Vorpommern sehr viele Menschen mit hochdeutschem Migrationshintergrund gibt ... All denen und natürlich den glücklichen Plattsprechern von Geburt an sei dieser Band mit plattdeutschen Geschichten empfohlen.
Darin begegnen wir zwei Frauen im "Fröhjohr" auf dem Friedhof im Gespräch um die beste Bepflanzung und die beste Liegestätte, dem plattdeutschen Faust up de Fritz-Reuter-Bühn Schwerin, einem Glück bringenden Gott mit einem Loch, "Vadderland un Muddersprak" und schließlich der "Wohrheit". Susanne Bliemel hat beobachtet, zugehört, mitgefühlt, nachgedacht – mitten ins Leben gegriffen und zu Papier gebracht, was ihr da begegnet ist. Ihre Geschichten schöpfen aus dem, was uns alle angeht, und beweisen, dass das Niederdeutsche weit mehr ist als Ringelstiert un Firlefanz un wat för de Ollen – auch wenn einige der Erzählungen natürlich zum Schmunzeln anregen, denn auch das Leben ist (glücklicherweise) nicht immer nur dotiernst. Und am Ende der Lektüre hat der Leser dann gemeinsam mit Erwin Sellering sein "Kleines Plattinum".