Hartmut Gill wurde 1956 in Rostock geboren und ist dort seit 1990 als Internist tätig. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit Kunst, zumeist im Zusammenhang mit Medizin, und hält Vorträge u.a. zu Themen wie »Edvard Munch und die Medizin«. Von 1967 bis 1981 hielt er sich häufig in der Juliusruher Werkstatt von Wilhelm Löber auf.
Seine Kunst kennt fast jeder. Weit über eine Milliarde beträgt die Auflage seiner Werke. Denn Jochen Bertholdt gehört zu jenen, deren Arbeiten zu Briefmarken wurden. Über 130 Motive von ihm sind bisher erschienen. Nicht nur sie waren es, die Hartmut Gills Interesse an Jochen Bertholdt weckten – ein Interesse, das sich nun in einem Buch auf überzeugende Weise widerspiegelt. Ein Buch, das natürlich auch den Briefmarkenkünstler vorstellt – und dabei die Entstehung einer Marke von der Idee bis zum Druck nachvollziehbar macht. Hartmut Gill jedoch geht es um mehr. Um die Darstellung aller Facetten des Werks von Bertholdt: von den Aktstudien bis zur Gebrauchsgrafik und den Tierdarstellungen, die u.a. in MARE erschienen. Von den anschaulichen Schiffsstudien bis zu den Zukunftsvisionen, die wie Sets aus Science-Fiction-Filmen wirken. Und die nicht immer nur Utopien geblieben sind. Jochen Bertholdt: ein Zeichner, ein Grafiker – und ein immer wieder überraschender Visionär.
Während er in seinem ersten, sehr erfolgreichen Rostock-Buch anhand von Fotos einen Rundgang durch die Stadt und ihre Geschichte machte, widmet sich Hart-mut Gill nun Gemälden und Zeichnungen, die seinen Heimatort zum Thema haben. Und wieder ist es ihm dabei wichtig, zahlreiche Bilder zu zeigen, die bisher kaum zu sehen waren.Viele der vorgestellten Künstler*innen sind bekannt – von Arthur Eulert und Fritz Koch- Gotha bis zu Egon Tschirch, von Thuro Balzer bis zu Mechthild, Anna und Lothar Mannewitz, von Karlheinz Kuhn, Rudolf Austen und Johannes Müller bis zu Feliks Büttner. Jedoch auch unbekanntere wie Konrad Knebel, Adolf Jöhnssen, Marie Hager oder Burkhard Fäcks hielten die meist schönen, aber auch von Umbrüchen gekennzeichneten Gesichter der Hansestadt fest. Die oft ganz unterschiedlichen Sichten bieten neue Perspektiven, selbst dann, wenn sie auf den ersten Blick geläufig zu sein scheinen.
Ausgangspunkt des Buches ist ein Fotoalbum aus dem Jahr 1943 – es widmet sich dem kriegszerstörten Rostock. Wie bei einem Stadtrundgang führt es mit oft bisher nicht veröffentlichten Bildern vom Hauptbahnhof über das Steintor, den Neuen Markt, die Lange Straße bis hin zur KTV, zeigt die durch Bombenangriffe betroffenen Gebäude. Hinter jedem stehen menschliche Schicksale. Um die fotografischen Dokumente zu erläutern und die Hintergründe noch plastischer zu machen, kommen Zeitzeugen zu Wort, die den Krieg als Kind in Rostock erlebt haben.
Anders als bei ähnlichen Büchern, die sich lediglich auf die Zerstörungen beschränken oder nur in begrenztem Maße das Vorher und Nachher nachvollziehbar machen, wird der zeitliche Bogen weiter gespannt. Vergleichsfotos zeigen nicht nur, wie das Abgebildete vor dem Krieg aussah oder was nach 1945 geschah. Vielmehr wird auch ein Blick in die Zukunft geworfen, auf Visionen beziehungsweise Entwürfe bereits beschlossener künftiger Projekte.
„Wie unterschiedlich die Insel gesehen werden
konnte und kann, führt der Autor dank unzähliger Abbildungen in seinem Buch
eindrucksvoll vor Augen.“ Dresdener Neueste Nachrichten
Aufregend: Rügen
sehen und genießen.
Ist von großer Malerei aus Deutschland die Rede, werden oft Caspar David Friedrich und
seine zum Kanon der Weltkunst zählenden „Kreidefelsen auf Rügen“ erwähnt. Doch das Thema Rügen und Kunst weist viel mehr Facetten auf.
Hartmut Gill bietet ein beeindruckendes Panorama, das zeigt, wie häufi g Deutschlands größte Insel Künstler:innen anregte und anregt, zum Pinsel zu greifen. Hackert, Carus,
Feininger: Sie alle waren hier unterwegs. Zunehmend gewannen auch die anfangs des-pektierlich Malweiber genannten Frauen an Bedeutung. Ihnen widmet sich Gill ebenso aus-führlich wie erstmals in der Literatur den Rügener Souvenirblättern und Kunstpostkarten. Wie unterschiedlich die Insel gesehen werden konnte und kann, das macht dieses Buch
off ensichtlich.
Hartmut Gill, bekannt u.a. durch Bücher über Wilhelm Busch sowie zur Kunst und
Geschichte in Rostock, widmet sich nun jener Insel, die für ihn Passion ist, Kindheitslandschaft,
Rückzugsort bis in heutige Zeit: Rügen. Er erinnert an die Frühzeit der
Insel, die noch gar nicht so lange zurückliegt, gedenkt jener, die die Insula Rugia im
Laufe der Jahrhunderte beschrieben, erwanderten – und in Bildern festhielten: anfangs
in Karten, Zeichnungen, Gemälden, später auch mit dem Fotoapparat. Gill nimmt
die Leser:innen mit auf eine spannende Reise durch die Jahrhunderte und über die
Insel. Er wirft – unterstützt durch zahlreiches, oft bisher nicht veröffentlichtes Bildmaterial
– einen Blick auf die anfangs beschwerlichen Möglichkeiten, das Meer zu
überwinden, porträtiert die Besonderheiten einzelner Regionen, macht anschaulich,
wie die See immer mehr zum Anziehungspunkt für Urlauber wurde – auch wenn die
ersten Bäder gar nicht direkt an der Küste lagen.
Am Bauhaus wurden zwischen 1919 und 1933 etwa 1400 Künstler ausgebildet, rund 40 der Absolventen lebten und arbeiteten später in der DDR. Einer von ihnen war der bildende Künstler Wilhelm Löber, der 1932 sein Atelier auf dem Fischland bezog.
Hartmut Gill, der selbst noch einige Monate bei Löber tätig war, legt nun die erste umfassende Werkbetrachtung des Künstlers vor: Er macht mit Wilhelm Löber als Bauhaus-Künstler bekannt, mit seinen Arbeiten für die Königliche Porzellanmanufaktur in Berlin und im Bereich der Bauplastik. Er erinnert an den Begründer der Fischland- und der Rügenkeramik, mit der Löber weit über künstlerische Kreise hinaus bekannt wurde. Ein grundlegendes Buch mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Informationen und Abbildungen. Die Hommage an einen Künstler, der mit verschiedenen Materialien auf hervorragende Weise umzugehen wusste. Kurz gesagt: ein Standardwerk.