"Vielleicht lehne ich mich ein bisschen weit aus dem Fenster, aber für mich ist er der Thomas Mann des historischen Kriminalromans“, sagte Cornelia Hüppe 2019 in der Sendung "Die Vorleser" im rbb-Fernsehen über den Autor Frank Goyke.
Frank Goyke, geboren 1961 in Rostock, studierte Theaterwissenschaften in Leipzig und arbeitete als Redakteur und Dramaturg in Berlin. Seit 1997 wirkt er hier als freier Schriftsteller, Lektor und Herausgeber. Er hat bereits zahlreiche Kriminalgeschichten in unterschiedlichen Verlagen veröffentlicht. Für "Dummer Junge, toter Junge" erhielt er 1996 den Krimipreis Marlowe der Raymond-Chandler-Gesellschaft als bester deutschsprachiger Kriminalroman.
In der Ostseekrimi-Reihe erschienen bereits vier Krimis, die in Rostock und Umgebung spielen, sowie eine historische Trilogie, in der der niederdeutsche Schriftsteller Fritz Reuter zum Ermittler in Mordfällen wird.
August 1859: Fritz Reuter und seine Frau Louise besuchen Louises Vater in Dassow bei Travemünde. Auch der Verleger Dethloff Carl Hinstorff ist von Wismar herübergekommen, um mit seinem Autor über dessen Roman »Ut de Franzosentid« zu verhandeln. Bei einem Spaziergang entdecken sie am Ufer des Dassower Sees den Leichnam eines vornehmen Mannes – mit einer Wunde am Kopf. Seine Taschen sind leer. Als er endlich identifiziert werden kann, führt die Spur nach Lübeck. Dort begegnen Reuter und Louise nicht nur dem russischen Schriftsteller Iwan Turgenjew, es wird auch eine weitere Leiche gefunden: Ein Russe, der sich als Engländer ausgegeben hatte, treibt mit durchschnittener Kehle in der Trave. Allem Anschein nach ist Lübeck das Zentrum eines internationalen Komplotts. Und dann kommt auch noch ein altes Verbrechen aus der Zeit der napoleonischen Besatzung ans Licht ...
Ostern 1857, auf dem Weg von Stargard nach Neubrandenburg. Der bekannte Schriftsteller Fritz Reuter und seine Freunde kehren von einem Ausflug zurück. Sie werden Zeugen, wie der Leichnam eines Säuglings im Teich einer Papiermühle gefunden wird. Es zeigt sich schnell: Das Kind wurde kurz nach seiner Geburt ermordet. Reuter lässt das schreckliche Erlebnis keine Ruhe.Derweil brodelt die Gerüchteküche in Neubrandenburg. Auf den Straßen und auf dem Markt, in den Gasthäusern und Schenken gibt es bald kein anderes Thema mehr: »Handelt es sich etwa um einen Ritualmord?« Plötzlich brennt die Mühle. Der Mob hält ihren Besitzer, Daniel Davidson, einen Christen, dessen Eltern jüdischen Glaubens waren, für den Schuldigen. Wenig später wird ein weiteres totes Kind gefunden. Mecklenburg-Strelitz ist in Aufruhr. Und Fritz Reuter beginnt, eigene Ermittlungen anzustellen.
Von der Schweiz aus muss Stephan Hagner im Chat hilflos mit ansehen, wie seine Netzwerk-Freundin Miriam mit einem schwertähnlichen Gegenstand ... Was dann in Miriams Zimmer vor sich ging, kann Hagner nicht sagen, denn die vermummte Gestalt mit der Machete hat ihren Laptop geschlossen.
Von ihren Baseler Kollegen alarmiert, ermittelt die Rostocker Mordkommission im Hochhausviertel Lütten Klein. Wenig später werden in der Wohnung einer jungen Frau umfangreiche Blutspuren sichergestellt. Es bestehen kaum Zweifel, dass hier jemand wie im Rausch gemordet hat, und zwar jemand, dem sein Opfer vertraut haben muss. Nette Nachbarn gibt es im Wohnblock leider mehr als genug, und nicht nur die korpulente, noch dazu in Alkoholentwöhnung befindliche Kommissarin Barbara Riedbiester flucht, dass der Fahrstuhl außer Betrieb ist ...
Dritter Ostseekrimi aus Rostock des Kommissarenduos Riedbiester und Uplegger: Barbara Riedbiester blickt in sarkastischer Topform auf den mecklenburgischen Globus und Jonas Uplegger ist verliebt – ein bisschen.
Wäre Barbara Riedbiester doch liegengeblieben, auf ihrem Sofa, an diesem brütenden Sommertag, mit ihrem schnurrenden Kater auf der Brust und den Klängen der Hanse Sail vor ihrem Fenster. Doch bei einem vierfachen Mord zählt ein freier Tag eben nichts.
Und so trifft sich das Rostocker Kommissarenteam Uplegger und Riedbiester am Nienhäger Gespensterwald, wo eine Stockholmer Familie regelrecht massakriert worden ist. Der Tatort wirkt wie nach einem Blutrausch. Unwahrscheinlich also, dass hier nur Touristen ausgeraubt wurden. Geht es um alte Münzen aus Mecklenburgs Schwedenzeit, für die sich eines der Opfer interessierte, oder hat der Mord ein sexuelles Motiv? Als auch noch die Tochter eines ortsansässigen Bauunternehmers spurlos verschwindet, kommen die Ermittler in ihrem zweiten Ostseekrimi nicht nur wegen der Höchsttemperaturen gehörig ins Schwitzen ...
Ein Goyke-Krimi, düster und gewohnt ironisch, den man bangend liest – mit dem mulmigen Gefühl, dem Unaufhaltsamen zu begegnen.
Im Leben der Rostocker Polizeikommissare Barbara Riedbiester und Jonas Uplegger hat sich seit dem „Mörder im Zug“, dem „Mörder im Gespensterwald“ und dem „Mörder im Chat“ eine Menge geändert. Barbara ist es tatsächlich gelungen, ein Leben ohne Alkohol zu führen. Jonas hingegen lebt seit einigen Jahren mit der Leh-rerin Kerstin Lindner zusammen, sie erwarten ein gemeinsames Kind. Nun werden sie zu einem Fall gerufen. Das Ehepaar Klaas ist in seinem Keller er-mordet worden – offenbar wurden sie vor ihrem Tod gefoltert. Obwohl das Haus vol-ler teurer Kunstwerke ist, fehlt davon offenbar nichts. Nur der Inhalt des Safes ist verschwunden. Der Fall führt das Ermittlerduo in die Welt der Galerien, Kunsthänd-ler und Architekten. Alles scheint mit Geschäftstreffen im kroatischen Rijeka zusam-menzuhängen. Und schließlich sind die beiden einem richtigen Schatz auf der Spur.
Auf einer nächtlichen S-Bahn-Fahrt nach Rostock wird ein junger Mann brutal erstochen. Tiefe Stichwunden und Spuren von verzweifelter Gegenwehr weisen auf ein Hassverbrechen hin. Mordmotive finden die Ermittler im beruflichen und privaten Umfeld des Opfers reichlich. Der Ermordete war Andriejus Medanauskas, ein Fischzuchtexperte aus Lettland. Der junge Mann wollte einen Betriebsrat gründen und hatte sich seinen Chef, einen einflussreichen Güstrower Unternehmer, damit zum Feind gemacht. Zudem betreibt seine Verwandtschaft auffällig gering frequentierte italienische Restaurants und wohnt dennoch in einer Villa in bester Lage fast am Meer. Auch sein Privatleben erweist sich als Fundgrube für Verletzungen und Rachegefühle.
Frank Goyke schickt in seinem ersten Ostseekrimi aus Rostock ein typisch norddeutsch-knorriges Kommissarenduo auf Spurensuche. Bei ihren Ermittlungen durchqueren Barbara „Dampframme" Riedbiester und Jonas Uplegger einen Sumpf aus menschlichen Makeln, dumpfen Vorurteilen und tiefen Abgründen und bleiben dabei selbst nicht unangetastet. Dem Mörder allerdings kommen sie keinen Schritt näher. Denn wenn alles offensichtlich ist, muss man ein zweites Mal hinsehen ...
Warnemünde, Juni 1860: Fritz Reuter ist zu einer Feier in einer Gastwirtschaft am Strom eingeladen. Nicht nur dort, sondern auch in Rostock ist das Haus Stadtgespräch, denn hier arbeitet der italienische Koch Frattini. Es wird ein feuchter, aber nicht gerade fröhlicher Abend. Man verabschiedet den Universitätsprofessor Karl Türk, der ein Opfer des Rostocker Hochverratsprozesses ist und seine Arbeit verloren hat. Und auch Julius und Moritz Wiggers – ebenfalls verurteilt – sind zugegen sowie der Privatdozent Burmeister, der sich selbst eingeladen hat. Letzterer wird nach Mitternacht vom Koch Frattini in dessen Quartier gebracht. Am nächsten Morgen findet man Burmeister erstochen, der Italiener ist verschwunden.
In seinem dritten Fall führen Reuters Ermittlungen ins Milieu der Universität, in eine Welt von Neid und wissenschaftlicher Eifersucht. Aber ist der Mörder wirklich dort zu finden?