Fritz Reuter, 1810 in Stavenhagen/Mecklenburg geboren, starb 1874 in Eisenach. Er ist der wohl bekannteste Schriftsteller seiner Zeit aus dem Raum Mecklenburg-Vorpommern, erreichte auch über den niederdeutschen Sprachraum hinaus große Anerkennung in Deutschland. Seit 1859 erscheinen seine Werke im Hinstorff Verlag.
In diesem Hörbuch erlebt Entspekter Bräsig – Reuters bedeutendste literarische Figur – sonderbare Abenteuer in Neubrandenburg, Prenzlau und Berlin. Episoden voller Komik, erzählt in dem berühmten Missingsch mit skurrilen Wortbildungen und Verballhornungen, lassen den Hörer schmunzeln.
Und dass die Abenteuer der Audio-CD so lebendig und humorvoll miterlebt werden können, dafür sorgt kein geringerer als Kurt Nolze mit seiner hervorragenden Interpretation des Entspekter.
Ein wundervoll amüsantes Hörbuch!
"As uns Herrgott de Welt erschaffen ded, fung hei bi Meckelnborg an ..."
Als sein "plattdeutschestes Buch" bezeichnete Fritz Reuter in einem Brief einmal "De Urgeschicht von Meckelnborg". Mit feinem Spott und wohlwollendem Augenzwinkern zugleich erzählt er darin über die Versuche seiner Zeitgenossen, die Geschichte Mecklenburgs und seiner Bewohner zum Urbild der Menschheit zu erheben: Mecklenburg als Wiege der Menschheit, und Adam und Eva tummeln sich im Paradies, das in Krakow am See liegt.
Die vorliegende Radiofassung entstand 1970 beim NDR 1 Radio MV in Rostock. Dafür wurde Reuters Text behutsam gekürzt und von Gerd Micheel eingesprochen. "De Urgeschicht", eine der besten Gesellschaftssatiren, die je in Deutschland geschrieben wurden, begeistert bis heute – nicht nur als Hörbuch – durch hintergründigen Humor und treffliche Ironie!
"Die Art, wie Fritz Reuter das Kleinleben einer norddeutschen Stadt in enger und armer Zeit schildert, ist wahrhaft herzerfrischend. Ein reiches Dichtergemüt, ein Herz voll Liebe zur Menschheit, die heitere und freie Auffassung aller irdischen Verhältnisse geben dem unübertrefflichen Detail seiner humoristischen Darstellung in diesem Werk fast überall die gleichmäßige poetische Verklärung, welche ein Kunstwerk nicht entbehren darf."
Gustav Freytag, 1866
"Die Art, wie Fritz Reuter das Kleinleben einer norddeutschen Stadt in enger und armer Zeit schildert, ist wahrhaft herzerfrischend. Ein reiches Dichtergemüt, ein Herz voll Liebe zur Menschheit, die heitere und freie Auffassung aller irdischen Verhältnisse geben dem unübertrefflichen Detail seiner humoristischen Darstellung in diesem Werk fast überall die gleichmäßige poetische Verklärung, welche ein Kunstwerk nicht entbehren darf."
Gustav Freytag, 1866
Die Läuschen un Rimels waren für Fritz Reuter der Ausgangspunkt für sein weiteres Schaffen, und im Ansatz wird Manches sichtbar, was sein Werk kennzeichnet: der Humor, der bei ihm stets in nächster Nähe des Grobkomischen bleiben wird, und die Situationskomik. Die Mundart wurde für Reuter zur adäquaten Ausdrucksmöglichkeit, sie gewährte ihm mehr als das Hochdeutsche die Chance, sich mit dem Denken und Empfinden der einfachen Menschen zu identifizieren.
Die heiteren und komischen Gedichte Fritz Reuters präsentiert Hans-Peter Hahn auf lebendig-humoristische Weise in diesem Hörbuch.
Erstmals 1861 erschien dieser Roman, in dem Fritz Reuter die Erlebnisse seiner Kindheit schildert. Reuter wurde 1810 in Stavenhagen geboren. Noch einmal ersteht das kleine mecklenburgische Städtchen mit all seinen Sehenswürdigkeiten, vor allem aber mit seinen liebenswerten Einwohnern. Und mittendrin lebt "Fritzing", der Lausejunge, der das Entsetzen seiner Mutter und die Strenge seines Vaters heraufbeschwört. Immer wieder hat er Grund, nur zögernd von seinen Ausflügen in die Kinderwelt nach Hause zurückzukehren. Mal ist ein Graben in den Wiesen zu breit gewesen, mal das Eis über der Mistpfütze auf dem Marktplatz zu dünn. Der Pranger, der "Kaak", entfesselt die kindliche Fantasie genauso wie die Burg, die Ritter sind so wirklich wie die Gespenster, von denen die Dienstboten flüstern.
Zum 130. Todestag des großen niederdeutschen Dichters ist sie da: die neue plattdeutsche CD mit dem »Lebenslauf« der bedeutendsten literarischen Figur Fritz Reuters, des »Entspekter Zacharias Bräsig«. Nachgezeichnet wurde er anhand von Episoden aus dem berühmten Roman »Ut mine Stromtid«, einem Werk, das wegen der humorvoll-kritischen Darstellung der ländlichen Alltagswelt zu einem Bestseller des 19. Jahrhunderts wurde.
Die CD entstand in Zusammenarbeit mit der NDR 1 Welle Nord in Kiel. Die Aufnahmen stammen vom 16.12.1971 und vom 29.11.1973 und zeigen, wie beeindruckend niederdeutsche Literatur wirkt, wenn sie von einem Interpreten wie Gerd Lüpke vorgetragen wird. Mit seinem breiten Missingsch lässt er "Unkel Bräsig" Gestalt annehmen und bringt ihn den Hörern so nahe, dass diese spüren: Das ist Entspekter Bräsig, wie er leibt und lebt.
Ein wunderbar amüsantes Hörbuch!
Nach seinen ersten Bucherfolgen mit humoristischen plattdeutschen Gedichten redigierte Fritz Reuter (1810 – 1874) das von ihm wohl auch initiierte, "zwar nicht gerade waghalsige, doch auch nicht ganz unbedenkliche journalistische Unternehmen" einer Wochenzeitung, für die er kaum Mitarbeiter fand, die er also fast ganz mit eigenen Beiträgen bestreiten musste. Im "Unterhaltungsblatt" veröffentlichte er u.a. "Meine Vaterstadt Stavenhagen", die hochdeutsche bewegende Dorfgeschichte "Haunefieken", die ersten Bräsig-Briefe, "Eine heitere Episode aus einer traurigen Zeit" mit Reuters Gaudenzer Festungserlebnissen, die unverhüllt politischen Briefe "An meinen Freund R...", die literarisch bemerkenswerten, in kritisch antifeudalem Ton gehaltenen "Memoiren eines Fliegenschimmels" aus "großherzoglich-mecklenburg-schwerinischem Gestüt", ferner allerlei Reimschwänke, Skizzen, Anekdoten, Histörchen, Rätsel, Beiträge zur sozialen Frage etc.
Von dem "Unterhaltungsblatt" haben sich nur zwei vollständige Exemplare erhalten.