Jacky Gleich, geboren 1964 in Darmstadt, arbeitete nach ihrem Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg zunächst für die Mahlsdorfer "Sandmann"-Studios sowie für ARD und ZDF. Heute lebt sie mit ihrer Familie als Kinderbuchillustratorin in Mecklenburg. Zu den mittlerweile über 50 Büchern, die sie mit ihren Zeichnungen ausstattete, zählen Bände von Brigitte Schär, James Krüss, Uri Orlev, Hanna Johansen, Günter Grass, Friedrich Schiller, Doris Dörrie und David Grossmann. Mehrfach wurden Jacky Gleichs Arbeiten preisgekrönt. So erhielt sie zusammen mit Amelie Fried für "Hat Opa einen Anzug an?" den "Deutschen Jugendliteraturpreis", für "Der Aufsatz" wurden sie und Antonio Skármeta mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichnet.
Anna humpelt. Sie humpelt, weil ein Bein, das linke, länger ist als das andere. Anna humpelt, und die Kinder verspotten sie. Hexenkinder. Denn Anna ist ein Hexe unter Hexen, geht auf eine Hexenschule, hat Hexenlehrer und eine berühmte Hexenmutter, Rapunzel mit Namen. Die sagt, Anna solle zum Doktor gehen, sich das eine Bein ein wenig kürzer hobeln lassen: "Und wenn du aufwachst, hast du zwei gleiche Beine, wie die anderen Hexenkinder auch."
Doch Anna will nicht, will nichts abgeben von ihrem Bein, auch wenn diese "Gleichbeiner" weiter über sie spotten. Und erst recht den Kopf schütteln, als Anna zum Siebenmeilenstiefelwettlauf antritt. Aber sie werden sich wundern!
"Anna, genannt Humpelhexe" erschien zuerst in den "Märchen auf Bestellung", einem schmalen Bändchen, in dem Franz Fühmann seine Texte für Kinder kurz vor seinem Tod zusammenfasste. "Franz Fühmann", so Peter Härtling in seinem Nachwort zur Neuausgabe, "wünschte mit seinen Märchen, Erzählungen und Aufsätzen, dass seine Leser im Gedankenspiel Freundlichkeit und Aufmerksamkeit lernen. Er wollte aufklären."
Anna humpelt. Sie humpelt, weil ein Bein, das linke, länger ist als das andere. Anna humpelt, und die Kinder verspotten sie. Hexenkinder. Denn Anna ist ein Hexe unter Hexen, geht auf eine Hexenschule, hat Hexenlehrer und eine berühmte Hexenmutter, Rapunzel mit Namen. Die sagt, Anna solle zum Doktor gehen, sich das eine Bein ein wenig kürzer hobeln lassen: »Und wenn du aufwachst, hast du zwei gleiche Beine, wie die anderen Hexenkinder auch.« Doch Anna will nichts abgeben von ihrem Bein, auch wenn sie, diese »Gleichbeiner«, weiter über sie spotten. Und erst recht den Kopf schütteln, als Anna zum Siebenmeilenstiefelwettlauf antritt ...
Märchen auf Bestellung, so hieß ein schmales Bändchen, in dem Franz Fühmann Texte, die er für Kinder erdacht hatte, kurz vor seinem Tod zusammenfasste. Darunter jenes Märchen von der Hexe Anna, die ihren vermeintlich behinderten Körper zu nutzen versteht, die zur überragenden Schnell- und zur gleichfalls unschlagbaren Langsamläuferin wird, die die Welt auf den Kopf zu stellen versteht und sich auch den Riesen am Ende der Welt als überlegen erweist.
Ein wunderbar aufmunterndes Hörbuch, dass Mut macht zu seinen „kleinen Makeln" zu stehen und etwas ganz Besonderes daraus zu machen!
Ein Mann liegt in einem Garten, einem kleinen Garten. Derart klein, dass der Ausgestreckte nicht nur mit dem Kopf an den Zaun stößt, sondern zugleich auch mit den Füßen. Doch während der Mann den riesigen Himmel über sich und dem kleinen Garten betrachtet, beginnen seine Beine plötzlich zu wachsen – hinüber auf das Grundstück des wenig beglückten Nachbarn, dann in Aufsehen erregender Disziplinlosigkeit durch die nahe Schule, spielentscheidend über einen Fußballplatz und bald schon durch die ganze Stadt hinaus aufs Land ...
Thomas Rosenlöchers "Das langgestreckte Wunder" ist eine Kindergeschichte voller Sprachwitz, mit vielen Überraschungsmomenten – und im wahrsten Sinne des Wortes weltumfassend.
Vor Jahrhunderten verfasste William Shakespeare die Geschichte von Leontes und Polyx, zwei Könige, die einander wie Brüder liebten und durch Eifersucht und Misstrauen entzweit werden. Franz Fühmann hat die dramatische Geschichte modern und spannend für Kinder nacherzählt: König Leontes, Herrscher des Südlands, wähnt den Verrat durch seine Königin Hermione und König Polyx, Herrscher des Nordlands. Alle Berater, obwohl sie wissen, dass der König im Unrecht ist, schweigen aus Furcht. So verstößt Leontes seine Frau und seine kleine Tochter und bringt großes Unglück und eisige Trauer über sein Land. Bis 20 Jahre später der Sohn des Polyx die Tochter des Leontes heiraten möchte. So müssen sich denn die alten Könige doch endlich einmal aussprechen ...
Eine Geschichte mit viel Eis und Schneestürmen, aber mit der herzerwärmenden Botschaft, denen zu vertrauen und zuzuhören, die wir lieben – und für unsere Überzeugung einzustehen.
„In
Jacky Gleich, die 1964 geboren wurde, hat Franz Fühmann posthum eine kongeniale
Illustratorin gefunden.“ Süddeutsche Zeitung
Es war einmal ein schrecklich langer Satz mit lauter finsteren Worten. Zwischen all den finsteren Worten befand sich ein kleines und, das sich nach Licht und Wärme sehnte. Eines Tages lief es deshalb davon, legte sich in die Sonne, wurde jedoch gleich müde, schlief ein – und als es erwachte, ware der Satz längst weg. Und das kleine und stand mutterseelenallein in der Welt. Das war noch schlimmer als Finsternis.Franz Fühmanns grandiose Erzählung für Kinder und jene, die sich Erwachsene nennen, begleitet das kleine und auf seiner Suche nach einer neuen Gemeinschaft. Zum Glück ist es wählerisch, geht nicht mit jedem oder jeder mit. Will sich nicht mit dem H zum Hund vereinigen, will nicht zwischen Mann und Maus untergehen. Kann warten, bis das richtige Wort vorbeikommt ... Eine im wahrsten Sinne des Wortes wundervolle Geschichte, trefflich illustriert von Jacky Gleich. Ein Buch, das Lust auf Sprache macht: verspielt, ganz ohne pädago-gischen Zeigefinger, aber lehrreich. Eine große Freude – und noch viel mehr ...
Ein Föhnwind, der mitten im Winter in Sekundenschnelle das Eis schmelzen lässt, auf dem die Königin gerade noch mit ihren Hofdamen fröhlich Schlittschuh gelaufen ist; Schnee im Sommer, Wasserfluten, Hagelschauer, jählings auftretender, undurchdringlicher Nebel, in dem man nur noch eines mit Sicherheit machen kann: sich verirren. Was ist los in und über und bei Athen?
Streit ist los. Und zwar Streit zwischen einem Elfenkönig und einer Elfenkönigin, zwischen einem ewig jungen Königspaar, zwischen Oberon und Titania. Und wenn Elfen sich streiten, dann tun sie das mit ihren Waffen: nämlich mit den Kräften der Natur. Was Wunder, dass zwei Blümlein die entscheidende Rolle spielen: "Liebnurmich" und "Vergisswaswar".
Voller Lust am Fabulieren und am Spiel mit der Sprache erzählt Franz Fühmann Shakespeares amüsantes Bühnenstück nach.
Sie gehören zu den stärksten Figuren der deutschen Kinderliteratur: Anna, genannt Humpelhexe, Doris Zauberbein und die Fee, die Feuer speien konnte. Märchen, die Franz Fühmann auf Wunsch von Kindern zum Leben erweckte. Märchen, die zeigen, wie man gegen alle Widerstände seinen Weg gehen kann – auch in einer wenig märchenhaften Welt. Auszeichnungen wie der »Luchs«, »Die besten 7«, euphorische Besprechungen: Dass die lange vergessenen Texte von Fühmann wiederentdeckt wurden, hat auch mit Jacky Gleich zu tun. Sie schuf die Illustrationen zu den Geschichten dreier starker Mädchen. Illustratio- nen, die der Dynamik und Fantasiefülle der Texte gewachsen sind. Auf vielfachen Wunsch erscheinen Fühmanns zu den Klassikern gehörende Märchen endlich in einer Sammel- ausgabe. Ein Lese- und Augengenuss, »das schönste Geschenk, das man Lesern machen kann«, so Evelyn Finger in der ZEIT über »Anna, genannt Humpelhexe«.